Jaques Monod und Wassily Kandinsky: „Das Geistige zwischen Zufall und Notwendigkeit“
Gäste sind herzlich willkommen (Kostenbeitrag in Höhe von 5 Euro erwünscht).
In seinem Vortrag versucht Günther Pohlus Brücken zu schlagen über die oft tiefen Abgründe zwischen Kunst und Wissenschaft. Er bezieht dabei Entwicklungen mit ein, welche jene kunstrevolutionäre Aufbruchstimmung Anfang des 20. Jahrhunderts betreffen, die wesentlich von der Münchner Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ befeuert wurde. Damals hat Wassily Kandinsky als führender Impulsgeber entscheidende neue Akzente gesetzt und über viele nationale Grenzen und Stilrichtungen hinweg Netzwerke künstlerischen und freundschaftlichen Austauschs geknüpft. In seinem 1912 erschienenen Buch „Über das Geistige in der Kunst“ und in seiner bahnbrechend abstrakten Malpraxis und Theorie war er seiner Zeit weit voraus.
Dem teilweise entgegengesetzt, vollzog sich im Zeitraum vor, während und nach den beiden Weltkriegen ein ebenfalls revolutionär zu bezeichnender Umbruch in vielerlei Wissenschaftsbereichen. Wie ein halbes Jahrhundert ausreichte, um bis dahin geltende Grundfesten des Wissens und der Erkenntnis tief zu erschüttern, erschließt sich besonders deutlich in der Zusammenschau einer nach 1953 radikal modernisierten Molekularbiologie. Warum gerade dort ein darin hochgradig beschlagener Wissenschaftler und Nobelpreisträger wie Jaques Monod, mit einem philosophisch unterlegten Buch zum Thema „Zufall und Notwendigkeit“ fast allen Ideen des sogenannten „Geistigen“ plötzlich vehement widersprach, soll im anstehenden Vortrag eingehend betrachtet werden.
Günther Pohlus wird zu begründen versuchen, warum es dieser Grenzziehung zwischen Körper und Geist vielleicht inzwischen gar nicht mehr bedarf. Über daraus sich erschließende Folgerungen möchte im Anschluss nachgefragt und diskutiert werden. Dazu sind Sie, liebe Künstlerinnen, Künstler und an Kunst und Wissenschaft Interessierte herzlich eingeladen.
Beginn | 13. Mai 2024 um 19:00 Uhr |
Ende | 13. Mai 2024 um 21:00 Uhr |
Ort | Haus Freudenberg Prinz-Karl-Straße 16 82319 Starnberg |