Leben im Nebel

 

 

In der Ausstellung „Leben im Nebel“ haben sich zehn Künstler mit einem gemeinsamen Thema zusammengefunden. In ihren Werken setzen sie sich mit den dunklen und oft unangenehmen Bereichen der menschlichen Lebenswelt auseinander. Der Nebel wird hier zur Projektionsfläche für innere und äußere Einflüsse, mit denen sich die Künstler konfrontiert sehen.
Gerade wegen seiner Eigenschaft, bestimmte Stimmungen hervorzurufen, hat sich der Nebel als Motiv tief in der menschlichen Kultur verankert und taucht nicht nur in zahlreichen Mythen und Legenden auf, sondern auch in der bildenden Kunst. Er wird immer dann ins Spiel gebracht, wenn es um die dunklen und unklaren Facetten der menschlichen Existenz geht, etwa wenn es um einen Ausdruck für Einsamkeit, Vergänglichkeit und Orientierungslosigkeit geht. Denn unklar geht es auch in der Gefühlswelt zu.
Auch die Grenze zwischen Phantasie und Realität, zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein läßt sich oft nicht deutlich ziehen. Nebel markiert immer eine Unschärfesituation, die es auszuhalten oder aufzulösen gilt. Hinter der man sich abwartend verstecken kann oder in deren Auswüchsen man sich verliert. Nebel fungiert als Bindeglied zwischen Mensch und Umwelt; als Scharnier zwischen Innen- und Außenwelt. Das macht ihn zu einem Sinnbild für die heutige Zeit und das heutige Leben. (Vivien Rathjen)